Rosenkranzgebet

Jeden Donnerstag um 16.30 Uhr findet unter der Leitung von Marlies Wolperth das Rosenkranzgebet in unserer Kapelle statt. Der Rosenkranz ist eine Perlenschnur, eine Gebetskette. Abgeleitet ist das Wort aber vom lateinischen „rosarium“ mit dem ursprünglich eine Lyriksammlung oder ein realer Kranz aus Rosen bezeichnet wurde, den man im Mittelalter gern an Festtagen als Kleidungsstück trug oder als Ehrengabe seiner verehrten Dame schenkte, auch Statuen der Gottesmutter Maria wurden mit solchen Kränzen geschmückt. Aus dem Kranz von Rosen wurde ein Kranz von Gebeten. Der Rosenkranz ist so etwas wie eine Fantasiereise: Die immer wiederholten Gebete sind die Musik, die uns zur Ruhe kommen lässt. Die ständig auf uns einströmenden Gedanken und Wahrnehmungen werden gebunden und verdrängt. Wie in der indischen Meditation das Mantra (das immer wiederholte gleiche Wort) oder in der buddhistischen Meditation die göttliche Silbe „Om”, sind die zahlreichen „Vaterunser” und „Gegrüsset seist Du Maria” nicht Inhalt des Rosenkranzes – sondern Hintergrund. Dass gerade das „Gegrüsset seist Du Maria” als Hintergrund genommen wird und nicht ein anderes Gebet, hat schon seinen Sinn. Denn im Gebet wird das Jesus und sein Leben sozusagen aus dem Blickwinkel Marias angeschaut mit dem Ziel, sich ihre Sicht, ihre Liebe zu Jesus und ihren Glauben zu eigen zu machen.