Franz von Assissi

Francesco: Lebensdaten

1182 Geburt des Franz von Assisi. 
Getauft wird er in der Kirche San Giorgio auf den Namen Giovanni. 
Francesco(=Französli) ist sein späterer Übername. 
Franz wächst als Sohn des reichen Textilfabrikanten Pietro Bernardone und seiner Frau Donna Pica in Assisi auf. Als Jugendlicher ist er Anführer einer berüchtigten „Bande” von jungen Adligen, die Assisi unsicher macht.
1191 3.Kreuzzug: Richard Löwenherz siegt mit seinen Leuten über den Sultan Saladin, der das heilige Land beherrscht (ROBIN-HOOD-Zeit).
1199 4.Kreuzzug gegen die Moslems im Heiligen Land.
1200 Aufstand in Assisi, bei dem Franz wacker mitkämpft. Der Reichtum der Eltern erlaubt ihm eine tolle Rüstung nebst Pferd. Zu dieser Zeit träumt Franz von Ruhm und Heldentum: entweder als Offizier beim Militär oder als grosser Musiker (singen kann er).
1202 Franz kommt in Gefangenschaft nach Perugia. 
Tiefschlag für seine militärischen Karriereträume.
1203 wird er freigelassen und kehrt verstört nach Assisi zurück.
1204 Seelische und körperliche Krankheit (Fieber und Schwermut/Depression).
1205 Franz will wieder heldenhaft in den Krieg ziehen, hat aber in der Stadt Spoleto eine Vision: eine Stimme fragt ihn, wer ihm wirklich helfen kann: der kriegführende Fürst oder Gott. Verunsichert und erschüttert kehrt Franz nach Assisi zurück. Dort begegnet er einem Aussätzigen. Franz überwindet seinen Ekel und küsst dem Kranken die Hand. Statt Ekel spürt er nun Liebe in sich. Von jetzt an wird für ihn Ekliges «süss».
1206 Franz sucht Halt und Orientierung für sein Leben. Er lebt nun zurückgezogen beim verfallenen Kirchlein San Damiano. 
Er betet viel in dieser Kirche. Eines Tages hört er vom Kreuz in San Damiano eine Stimme: «Geh und baue mein Haus auf, das einstürzt».
Daraufhin klaut Franz seinem Vater Tuchballen und Stoffe, die er auf dem Markt verkauft. Den Erlös spendet er für die Renovation von San Damiano. Vater Bernardone ist stink-sauer und sperrt Franz in den Keller. Seine Mutter befreit ihn später.  
Pietro Bernardone verklagt seinen Sohn beim Bischof von Assisi wegen Diebstahl und Ungehorsam. Franz wirft seinem Vater die Kleider vor die Füsse und sagt: «Ab jetzt ist Gott mein Vater». Mit einer einfachen Kutte bekleidet baut Franz ab jetzt die kleine Kapelle „Portiuncola” wieder auf. Er wohnt dort.
1209 Franz hört bei der Messe die Worte Jesu aus dem Evangelium: »Nehmt kein Gold oder Silber, keine Münzen mit auf den Weg…». Von nun an will Franz ganz ohne Besitz leben. Er bezeichnet die Armut als seine „Frau“. Einige seiner alten Freunde schliessen sich ihm an und so entsteht eine erste Ordensgemeinschaft von armen Brüdern. Der Papst bestätigt die „Regel” (Grundsätze) dieser Gemeinschaft.
1212 Klara d’Offreducio(18) flieht mit einer Freundin aus ihrem adligen Elternhaus zu den Franzgenossen. Sie will auch so arm leben. Franz schneidet ihr die Haare ab und Chiara wird Ordensfrau. Sie lebt mit ihrer Frauen-Gemeinschaft ab jetzt im Kloster San Damiano. Beide Orden wachsen sehr rasch. Vor allem junge Leute aus Assisi und Umgebung fühlen sich vom Franz-Lebensstil angezogen. Zwischen 1212 und 1220 ist Franz als beliebter Wanderprediger in ganz Italien unterwegs.
1214 Franz will nach Marokko reisen, wird aber in Spanien krank.
1215 Grosses Lateran-Konzil. Franz trifft den Gründer des Dominikanerordens Dominikus.
1217 Der Franziskanerorden schickt nun Missionare auch ins Ausland.
1219 Franz fährt nach Aegypten und redet mit dem moslemischen Sultan. Angewidert von den Greueltaten der christlichen Kreuzfahrer geht Franz wieder nach Italien zurück.
1221 Weil ihm die Verwaltung des grossen Ordens zuviel wird, tritt Franz die Leitung an Bruder Elias von Cortona ab.
1223 Franz schreibt eine letzte «Regel» für seinen Orden, die noch einmal besonders die Armut betont. Dabei besteht Franz darauf, dass die von ihm geforderte vollkommene Armut nicht uminterpretiert werden darf. Zum Weihnachtsfest «erfindet» Franz die erste Krippe in Greccio: er baut sie mit lebenden Menschen und Tieren in einem Stall. Dieser Brauch verbreitet sich rasch in ganz Europa.
1224 Stigmatisierung: Die Kreuzigungswunden Jesu erscheinen am Körper von Franz. Er versteckt sie zwar, aber da er sehr schwach ist, entdeckt sie ein Bruder, der ihm hilft. Er erzählt den anderen davon.
1225 Franz erblindet mehr und mehr trotz einer qualvollen Operation (Aetzung der Schläfen mit glühenden Eisen).
Im Kloster San Damiano wird er von Klara und ihren Schwestern gepflegt. Dort schreibt er fast blind und unter grossen Schmerzen sein bekanntestes Lied: den «Sonnengesang».
1226
3. Okt.
Franz stirbt nackt auf der Erde liegend, singend und betend neben seiner geliebten Kapelle «Portiuncola».
Unter militärischer Bewachung wird sein Leichnam nach Assisi gebracht (die Bürger wissen, wieviel diese “Reliquie” wert ist!) und in der Kirche San Giorgio beigesetzt.
1228 Keine 2 Jahre nach seinem Tod wird Franz heiliggesprochen. Beim Volk galt Franz schon zu Lebzeiten als Heiliger.
1230 Franzens Gebeine werden endgültig in der blitzschnell neuerbauten Basilika San Francesco beigesetzt (stark beschädigt beim Erdbeben 1997). Dort werden sie im 19. Jh. wiederentdeckt.